Die Internationale Jugendbegegnungsstätte Mikuszewo ist seit 20 Jahren im deutsch-polnischen Austausch tätig – in Zusammenarbeit mit Schulen und in Partnerschaft mit HochDrei e.V., der eine ähnliche Bildungsstätte in Potsdam betreibt.

Die Begegnungen in Mikuszewo finden sowohl in den Sommerferien als auch während des Schuljahres statt und dauern in der Regel etwa eine Woche. Begegnungen für Schulgruppen sind meistens fünf Tage lang, von Montag bis Freitag. Sie haben abwechslungsreiche Themen, die auf verschiedene Altersgruppen, Fähigkeiten und Interessen der Jugendlichen zugeschnitten sind.

Die Internationale Jugendbegegnungsstätte (IJB) ist eine nicht-formale, nicht-öffentliche Bildungseinrichtung, die von einer Nichtregierungsorganisation betrieben wird – das bedeutet, dass sie politisch unabhängig ist und ihr Programm frei gestalten kann. Als etablierte Einrichtung, die sich auf die Bedürfnisse des internationalen Austauschs spezialisiert hat, bietet die IJB Unterkunft und Verpflegung, einen Raum zum gemeinsamen Arbeiten und ein pädagogisches Team, das auf die Durchführung des Bildungs- und Kulturprogramms vorbereitet ist.

Das Hauptziel des Internationalen Begegnungszentrums ist es, die Entwicklung junger Menschen zu unterstützen, indem es ihre sozialen, staatsbürger(*Innen)lichen und sprachlichen Schlüsselkompetenzen fördert und sie auf ein verantwortungsvolles und bewusstes Handeln in der modernen Welt und auf die Kommunikation im internationalen Kontext vorbereitet.

Unabhängig vom Thema stehen unsere Werte im Mittelpunkt jeder Begegnung

Wir glauben, dass jeder und jede Einzelne von uns die Welt um uns herum mitgestalten kann. Deshalb legen wir großen Wert auf Bildung im Bereich des bürger*Innen schaftlichen Engagements. Bei uns lernen Jugendliche, Verantwortung für gemeinsame Ressourcen zu übernehmen, Zivilcourage zu zeigen und zu erkennen, dass schon eine Person was verändern kann.

In der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Mikuszewo setzen wir uns für Toleranz und Gleichbehandlung ein, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, Wohlstand, körperlicher Fitness oder sexueller Orientierung. Unser Haus ist immer offen für alle Teilnehmer*Innen. Unterschiede sehen wir als einen natürlichen und schönen Aspekt des Lebens in der Gesellschaft. Gleichberechtigung ist bei Mikuszewo kein Tabu, sondern ein Teil unserer diskriminierungskritischen Bildung. Die Jugendlichen lernen bei den Begegnungen, offen auf andere zuzugehen und sich gegenseitig zu respektieren.

Während der internationalen Jugendbegegnungen in Mikuszewo gehen wir über den Rahmen herkömmlicher Schulbildung hinaus. Im Mittelpunkt der non-formalen Bildung stehen die teilnehmenden Jugendlichen - ihre individuellen Bedürfnisse und Interessen. Gemeinsam mit den Teilnehmer*Innen legen wir Ziele und Wege fest, um ihre Fähigkeiten, Haltungen und Kenntnisse in der Praxis zu entwickeln. Bei der Durchführung des geplanten Programms gehen wir auf die Bedürfnisse der Gruppe ein, sprechen darüber, was funktioniert und was nicht, welche Probleme und Wünsche bestehen. Die Beziehung zwischen Teamer*Innen und Teilnehmer*Innen ist partnerschaftlich - unsere Mitarbeiter*Innen sind an der Moderation des Prozesses beteiligt und unterstützen die Jugendlichen bei ihren Aktionen.

Während der Jugendbegegnung findet neben den geplanten Aktivitäten auch täglich informelles Lernen statt. Bei einer gemeinsam zubereiteten Mahlzeit oder beim Spielen in einer internationalen Gruppe kann man mehr lernen als in vielen Unterrichtsstunden und dabei neue Freunde gewinnen.

In der einzigartigen Atmosphäre einer Jugendbegegnung haben wir die Möglichkeit, Teamarbeit, Kommunikation in einer internationalen Gruppe, Konfliktlösung und andere Soft Skills zu lernen, die in der traditionellen Bildung oft im Hintergrund stehen.

Die Selbstorganisation ist ein essenzieller Teil jeder Begegnung in Mikuszewo. Mit pädagogischer Unterstützung plant die Gruppe ihre Mahlzeiten selbst, bereitet sie zu, entscheidet über ihr Budget und plant ihre Freizeit.
Die Teilnehmer*Innen handeln gemeinsam, lösen Probleme und übernehmen die Verantwortung.

Während einer internationalen Jugendbegegnung kommen die Teilnehmer*Innen nicht nur bei gemeinsamen Aktivitäten, sondern auch beim Spielen, in der Küche oder bei einfachen Gesprächen mit einer Fremdsprache in Berührung. Sie werden von Sprachmittler*Innen begleitet, die alles übersetzen, was gesagt und geschrieben wird. Diese sorgen dafür, dass jede*r teilnehmen kann, unabhängig vom Sprachniveau. Sprachanimationen und Spiele bieten eine gelegenheit um Kommunikationsbarrieren zu überwinden, und sich gegenseitig besser kennenzulernen.